Geschrieben von Daniel Kähny

Meinen Opa Karl Friedrich Wilhelm Kähny kannte kaum jemand unter seinem richtigen Namen. Bekannt war er nur unter "Fritz", genauer: "Motsche Fritz". Warum das? Die Frage hat zwei Antworten. Er hatte mir einmal erzählt, dass es immer Verwechslungen mit Karl Friedrich Kähny gab. Daraufhin nannte man ihn irgendwann "Fritz". Aber warum Motsch? Das lag am Ort, dem Chaigelplatz, wo er aufgewachsen war. Wir werfen einen Blick zurück in die Familiengeschichte.

Geschrieben von Daniel Kähny

Wer heute in einem Verein aktiv ist, verfolgt nur selten politische Ziele im Vereinsleben: Fußball-, Karnevals- oder Kleintierzuchtvereine haben in der Regel keine politische Ausrichtung. Im 19. Jahrhundert sieht das noch ganz anders aus. Vereinsleben bedeutet Politik und so mancher Turnverein wurde damals gar verboten. 

Nach den deutschen Einigungskriegen mit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als Höhepunkt wird eine neue Vereinsform im gesamten Reich populär: der Krieger- oder Militärverein. Die meisten dieser Vereine bestehen aus alten Kameraden und sorgen sich um das Andenken der Gefallenen und widmen sich der Kriegsgräberfürsorge. Der Charakter dieser Vereine ist militaristisch und sie haben eine nationale Ausrichtung. Doch sie haben auch weitaus drastischere Ziele. Das wird besonders am Militärverein Adelhausen deutlich. Denn ihre 39 Gründungsmitglieder verpflichten sich, bei einer Mobilmachung sich sofort freiwillig zum Militär zu melden.