Über das Gesuch der Gemeinde Adelhausen zur Errichtung einer weiteren Gastwirtschaft hatten wir an anderer Stelle bereits berichtet. Zwar wurde die Bitte der Gemeinde vom zuständigen Direktorium rasch abgewiesen. Doch so schnell gaben sich die Adelhuser nicht geschlagen.
Nach der Absage des markgräflichen Bezirksamts in Schopfheim vom Februar 1831 schweigen die Akten zunächst. Das liegt aber nicht daran, dass die Adelhuser aufgegeben hatten, sondern viel mehr daran, dass sie es bei höherer Stelle versucht hatten. Denn Adlerwirt Anton Kirchhofer meldet am 8. Juni 1831 dem Bezirksamt in Schopfheim:
"Ich habe vernommen, daß die Gemeinde Adelhausen wegen ihrem Gesuch um Erhaltung einer Wirtschaftsgerechtigkeit, nachdem dieselbe von dem hochlöblichen Directorium abgewiesen worden, den Rekurs an das hochpreisliche Ministerium des Inneren ergriffen habe."
An das Amt Schopfheim unter Rückgabe seiner Akten:
Die genannte Bitter der Bürgerschaft von Adelhausen wird wiederholt abgewiesen. Zugleich aber erhält das Amt den Auftrag das angeblich ordnungswidrige Stimmensammeln nach der bestehenden Verordnung zu untersuchen und gehörig zu bestrafen. ..."
Aber das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte. Den Beamten wurde das Treiben und das Hin-und-her in der Gemeinde Adelhausen - sicher auch auf Druck des Innenministeriums - mittlerweile zu bunt: Das Amt Schopfheim wird nun beauftragt, mögliche Ordnungswidrigkeiten im Dorf „zu untersuchen und gehörig zu bestrafen“. Der Adlerwirt intrigiert beim Oberamt so gut er kann um die Konkurrenz gar nicht erst entstehen zu lassen. Bald kommen also badische Beamte nach Adelhausen und untersuchen, ob es um das Dorf wirklich so schlecht steht.