Geschrieben von Daniel Kähny (Teil 1)

 

Mein Urgroßvater Emil Baumgartner (*1870 †1954), genannt "Schmied Emil" war Schmied. Er wohnte in der heutigen Rheintalstr. 3. Das Schmiedehandwerk erlernte er bei Heinrich Kuder. Die Kuders waren die Schmiededynastie in Rapperswyher und Adelhausen. Das Bild von 1895 zeigt ihn zusammen mit anderen Handwerkern vor dieser Schmiede. Schon damals mussten die Handwerker Prüfungen ablegen. In der Badischen Landeszeitung vom 1. Februar 1893 und in der Karlsruher Zeitung vom 30. Januar 1893 findet man die Liste der "Schmiede welche sich unlängst an den Hufbeschlagschulen des Landes abgehaltenen Prüfung im Hufbeschlag unterzogen haben ...". Darunter ist auch Emil Baumgartner.

Als junger Mann mit 27 Jahren machte er sich dann selbständig. 1897 stellte er den Bauantrag zur Errichtung seiner eigenen Schmiede (heutige Rheintalstr. 1). Die Dokumente sind beim weiteren Sichten der Unterlagen meines Vaters wieder aufgetaucht. Sehr wahrscheinlich nahm er den Betrieb der Schmiede 1898 auf.

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Seine Abrechnungsbücher von 1898 bis 1904 sind ebenfalls erhalten geblieben. Aus den Abrechnungen lässt sich schließen, dass das Geschäft gut florierte.
 
Der Ausschnitt aus dem Hauptbuch zeigt die Arbeiten, die er für den damaligen Bürgermeister Rütschle ausgeführt hat.
 
Das Schmiedehandwerk übte er jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht sehr lange aus. Die Schmiede ist jedoch bis heute in der ursprünglichen Form erhalten geblieben. Dazu mehr im nächsten Teil.
 
Quellen:
Archiv Daniel Kähny
Badische Landes-Zeitung - 1893 - 27 (1.2.1893) I. Blatt (Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe)
Karlsruher Zeitung - 1893 - 30.1.1893 (No. 30) (Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe)